Anreiben der Ölfarbe
Früher wurden die Farben selbst angerieben/hergestellt. Die Pigmente wurden mit Ölen, Harzen, Wachs und anderen Bindemitteln versetzt, um sie vermalbar zu machen.
Heute gibt es viele Hersteller von Ölfarben bei denen es große Qualitätsunterschiede gibt.
Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, meine Farben, auf alt herkömmliche Weise, selbst herzustellen. Die Ergebnisse sind einzigartig, weil die Farben eine hohe Qualität und Farbbrillanz ergeben.
Durch das Reiben in der Maschine besteht eine höhere Gefahr des späteren Durchwachsens und Reißens der Farbschichten im Bild. Das Selbstanreiben der Farben bietet die Möglichkeit, seiner Farbe die gewünschte Zusammensetzung zu geben und somit schädliche Beimengungen fern zu halten. Natürlich ist mit der Handreibung und allem, was dazu gehört, viel Mühe und Zeit verbunden. Weshalb es heute kaum noch vorgenommen wird.

Nicht alle Pigmente sind mit Öl vermischbar. Darauf sollte man achten.

Um Wunschfarben zu erhalten, können sie die verschiedenen Pigmente miteinander vermischen.


Das können sie direkt auf der Reibepalette tun. Es kommt auf die Menge an, welche sie benötigen.




Vermischen sie das Farbpulver und das Öl zuerst mit einer Spachtel.
Nachdem die Farbe angeteigt ist, wird eine geringe Menge in kreisenden Bewegungen mit dem Glasläufer unter leichtem Druck verrieben. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die Farbe genügend fein gerieben ist. Sie darf unter dem Läufer nicht mehr knirschen. Man gibt nach und nach nur so viel Öl hinzu, dass man eine gleichmäßige Paste erhält.

Die fertige Farbe kann man in Tuben füllen.

Ich reibe meist nur kleine Mengen an, die ich gleich auf die Malpalette bringe und verwende.
Fangen sie immer mit der hellsten Farbe an, dann brauchen sie
die Reibeplatten und Läufer nicht ständig zu reinigen. Sondern erst, wenn sie
alle Farben hergestellt haben, die sie benötigen.
Verwenden sie kein altes und zähflüssiges Öl. Nur dünnflüssiges kaltgeschlagenes
Öl kann viel Farbstoff aufnehmen. Durch die Wahl der Bindemittel, kann das
verschieden schnelle Trocknen der Farbstoffe ausgeglichen werden. Meistens wird
Leinöl verwendet. Mohnöl trocknet etwas schneller und gilbt nicht. Mit etwas
Übung bekommt man die Mischungsverhältnisse heraus.
Bleihaltige Pigmente gibt es heute nicht mehr, nur Restauratoren von alten Gemälden dürfen sie verwenden. Aber dennoch kann der feine Staub von Pigmenten gesundheitsschädlich sein. Deshalb ist es ratsam einen Mundschutz und eine Schutzbrille zu tragen, wenn sie ihre Farben herstellen.
Nach der Herstellung der Farben, säubern sie ihr Zubehör sehr gründlich.
Viel Spaß beim Ausprobieren und viel Erfolg
wünscht euch Elfi